Samstag, Januar 31, 2009

Einmal Wolfsburg, Sansibar und zurück...

Es ist mal wieder Ende Januar, es ist mal wieder Pokalzeit und unser FC Hansa nahm im Achtelfinale mal wieder Kurs auf Berlin. Diesmal hieß die Durchgangsstation also Wolfsburg. So machte sich ein gemischtes Quartett von HaSuWü und Reisecrew HeilROnn am Mittwochmittag also auf nach Niedersachsen. Diesmal mehr als entspannt und durchaus nobel unterwegs mit dem Luxuszug der Bahn. Einem Lebensmitteldiscounter sei dank. Ohne Verspätung (hört, hört) lief man am frühen Abend ein im "Mekka des Niedersächsichen Fußballs". Das Empfangskomitee von Team Green zeigte schon mal deutlich Präsens. Doch halt war heut wohl eher Team Black. Die Farbe Grün war schließlich schon für die Einheimischen vergeben. Und wir dachten schon wegen bösen Rostockern und so.

Die Jungs werden schon ihren Auftrag haben, für uns ging es weiter zum Ground, Karten kaufen und dann rein in die Spielstätte des Vfl Wolfsburg. In der 1. HZ im Stehplatzbereich breit gemacht und eine beherzt aufspielende Hansa-Elf gesehen, die gegen den Erstligisten gut mithalten konnte. Die 2. HZ wurde dann aus dem Oberrang verfolgt, dies sollte aber kein gutes Omen werden. Kaum hatte sich Gledson verletzungsbedingt verabschiedet wurde auch schon der Torreigen eröffnet. Die Kicker in Grün nutzten nun ihre Torchancen ziemlich konsequent. Hansa konnte lediglich auf ein 2:1 verkürzen, die Tore 3, 4 und 5 für Wolfsburg waren im Nachhinein aber eigentlich ne Nummer zu viel. Also wieder nichts mit Pokalfinale und der Traum von "2010, Ihr werdet es schon sehen..." hat sich nun wohl auch erledigt. Oder gibt`s so was wie Fairplay-Wertung noch? Wenn ja, können daran auch ambitionierte Zweitligisten teilnehmen? Na zumindest konnte auf den Rängen mal wieder locker der Sieg eingefahren werden. Stimmgewaltige rund 2.000-2.500 Hansa-Fans hatten spürbar Lust auf Fußball mit dem FCH und waren auch schon zu Beginn des Spiels mal wieder Feuer und Flamme. Die Wölfi-Fans waren akustisch dagegen eigentlich nur bei ihrem Torjubel so richtig zuvernehmen.



Nach dem Pokal-K.O. wurden auf dem Weg zurück zur Bahn-Drehscheibe der Welt noch schnell die Bierreserven aufgefüllt. Die Nacht in Wölfi-Town zu verbringen hatte irgendwie ein zu provinziellen Beigeschmack, so entschied man sich schnell mit Zug weiter nach Hannoi zu fahren. Gemeinsam mit einem Teil der Hansafans-Hannover stürzte man sich gegen halb eins ins dortige Nachtleben. Das Ziel der Nachtbeschäftigung war schnell klar, unweit der sündigen Meile wurde die Sansibar geentert. Bei akzeptablen Preisen für Pils und Co. wurde schließlich auch die Tanzfläche gefüllt und das Eulenschießen eröffnet. Schön war`s. Zu früher Morgenstunde dann noch schnell im Goldenen M eingekehrt und das Zugabteil war unsers. Tut uns leid für die, die eigentlich im Abteil reserviert hatten, aber auch wir müssen mal schlafen. Und liebe Top-Manager bitte merken: Kommentare wie "Ist schon wieder irgendwo Fußball?" bringen Euch in dieser Situation nicht wirklich weiter.

Freitag, Januar 30, 2009

Ich war noch niemals in Milano.

Attenzione, attenzione Italien hat gerufen. Die Winterpause hatte den deutschen Fußball fest im Griff, im nahen Ausland rollte der Ball schon wieder. Ein ganzes Wochenende auf der Couch ohne Fußball ? Ohne uns. Das Ziel der Reise war schnell klar, Mailand sollte es diesmal sein. Endlich mal im San Siro vorbeischauen. Ein paar kurze Abstimmungen zum Rahmenprogramm und schon ging es an einem Samstagmorgen zu dritt mit Auto gen Süden. Heidiland, verschneite Winterlandschaften und Alpenpanorama hatten in der Schweiz zwar ihren Reiz, doch die Lust auf Fußball war größer.

Pünktlich zur Mittagszeit wurde der fahrbare Untersatz auf einem Stadionparkplatz in einem Vorort von Mailand, genauer gesagt in Sesto Gan Giovanni geparkt. Vor dem Leckerbissen am Abend wollte man sich noch ein wenig Appetit holen mit dem Drittliga-Spiel A.C. Pro Sesto gegen A.S.C. Portogruaro. Der Parkplatzwächter hielt uns erst für Gästefans, entlarvte uns dann als Deutsche und wollte uns nun natürlich seine besten Tickets verkaufen. 25 Euro Haupttribüne Mitte. Ein ander mal vielleicht. Nen Zehner für Gegentribüne tut es diesmal auch. Das Stadio Communale Breda wie erwartet dann leicht angegraut, der Putz bröckelt, der Rost ist deutlich sichtbar. Da die Heimkurve wegen Schnee gesperrt war machten sich die einheimischen Tifosi auf der überdachten Haupttribüne breit. Rund 150 Tifosi haben sich schließlich bei bekannten Melodien lautstark zu Wort gemeldet. Rund 30 Gäste glänzten immerhin durch Anwesenheit. Überraschend jedoch das auch schätzungsweise 40 bis 45 jährige Männer hier den Ultra-Gedanken leben. Bei den Gästen zumindest optisch. Das Spiel erfüllte dann alle Vorurteile vom italienischen Calcio, schöne Flugeinlagen ohne Gegenspieler, den Schiri pausenlos bequatschen und ergebnisorientiertes Ball-Rumgeschiebe. Ein 1:1 der schlechten und langweiligen Sorte.

Nach dem Kick machte man sich dann auf die Suche nach der Herberge, gewöhnungsbedürftige Straßennahmen überforderten zeitweise das Navi, aber die Jugendherberge in der Nähe vom San Siro konnte schließlich doch ausfindig gemacht werden. 20 Euro pro Nase und Nacht waren einen Aufenthalt im 6-Mann-Zimmer auf jeden Fall wert. Und dann war es soweit: A.C. Mailand gegen A.C. Florenz im Stadio Guiseppe Meazza. Kurzer Fußmarsch von der Herberge zum Stadion, langes Anstehen beim Kartenkauf. Eine knappe Stunde anstehen an der einzigen Kassennanlage kosteten viel Nerven und Schweiß, aber ein Ticket für 13 Euro schließlich in den Händen zu halten waren die Mühen wert. Kontrolle am Eingang kurz vor Anpfiff glücklicherweise Fehlanzeige. Die gefühlten 1.000 Stufen im Treppenhaus zum Oberrang waren endlos. Der Anblick oben angekommen war atemberaubend. Die Stadionarchitektur umwerfend. Die Stimmung und Lautstärke der Rossoneri bombastisch. In der 1.HZ kam man aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.

Während des Spiels dann ungewohnte Bewegungsfreiheit im Areal, so das man sich die Architektur der Tribünen aus nächster Nähe und unterschiedlichen Perspektiven mal näher anschauen konnte. Die wenigen Ordner die anwesend waren, schauten lieber Richtung Rasen. Grünzeug in anderer Form konnte auch in den Kurven wahrgenommen werden, aber das ist ne andere Geschichte. Apropos Genussmittel: der Tiffosi hat es offensichtlich nicht so mit gutschmeckenden fettigen, triefenden, Bratwürsten, Schnitzeln oder sonstigem. Im Stadion nirgendwo etwas herzhaftes. Wer mag schon Sonnenblumenkerne.

Wieder zurück in der Herberge dann noch ein überraschendes Wiedersehen und Schnack mit dem Salower, der sich mit 3 weiteren Hansa-Hopping-Fußball-Freunden an diesem Wochenende ebenfalls den Calcio geben wollte. Nach kurzweiliger Nacht und ergiebigen Frühstück inklusive machten sich der Rest weiter auf Richtung Turin. Wir drei machten am Sonntagmorgen dann eher die Mailänder Kulturlandschaft unsicher. Piazza del Duomo. Besichtigung Duomo di Santa Maria Nascente natürlich auch. Galleria Vittorio Emanuella II. Ferrari Store. Originalo Italiano Holzofen-Pizzeria. Falls was fehlen sollte; alles kann man halt auch nicht sehen an einem Tag. Zum Schluss dann noch eine Art Schnitzeljagd durch die Gassen der City nach dem Motto: Where is the next Mailands Briefkasten? Und dann war auch schon wieder Kilometerfressen angesagt, wieder Alpenpanorama, wieder Winterlandschaften und ruckzuck schon wieder in Württemberg.

Donnerstag, Januar 22, 2009

Budenzauber, Hansa, Spaß hamm.

Die Freude bei HaSuWü und Reisecrew HeilbROnn war groß, das das Fußballjahr 2009 mit einem exotischem Appetithäppchen beginnen sollte. Grund der Vorfreude war ein Hallenspektakel irgendwo im Württembergischen Niemandsland. Am zweiten Januarwochenende sollte das mittlerweile 7. ebm-papst Hallenmasters für A-Junioren Mannschaften in der Gerhard-Sturm-Halle zu Mulfingen stattfinden. Dies sicher erstmal nicht sonderlich spektakulär, aber das ich auch der Nachwuchs unseres FC Hansa bei diesem Budenzauber erstmals die Ehre geben sollte, lief die Mobilmachung in den Weiten des www im Vorfeld des sog. Events auf Hochtouren. Unter dem Motto "Alle in Blau" machten sich schließlich 18 unentwegte Exil-Hanseaten auf nach Boomtown Mulfingen.

Zum ersten Spiel wurden dann gleich mal die Fronten geklärt, wer akustisch das Sagen in der Halle hatte. Überraschungsgesichter der Sitzplatz-Familienausflügler inklusive. Das Spiel tat sein übriges, Hansa behielt gegen Blau-Weiße aus Baden mit 3:2 die Oberhand. Im nächsten Spiel gab`s dann ein umkämpftes 3:3 gegen die Mainzelmännchen. Spiel drei gegen den Löwen-Nachwus vom BTSV konnte schließlich recht deutlich mit 3:0 gewonnen werden. Nach Träumereien von "Finale, Finale" kam nach dem Mittagsbrunch dann aber der Bruch im Spiel der Hansekogge und man verlor erst gegen Aa-Aachen mit 0:2 und schließlich auch noch gegen den Lokalmatador aus Schwedisch Hall mit 2:5. Damit war klar dass mit dem dritten Platz in der Vorrundengruppe das Halbfinale ohne den Hansa-Nachwuchs stattfinden würde.

Dafür passte der Rahmen dieses Mega-Budenzauber-Events: Mannschaft, Veranstalter, Sitzplatz-Familienausflügler äußerten sich positiv von unserer ausgelassenen Stimmung. Wir rockten die Halle, brachten das Festzelt zum Beben. Der Veranstalter sprach im Nachhinein von einem spannenden Turnier und der familiären Atmosphäre. Team Green sprach im Nachhinein von "freundlich gesonnenen Schlachtenbummlern, die den Spaß an den Spielen in den Mittelpunkt stellten" und die Lokalpresse nannte uns in ihrer Druckausgabe wortwörtlich "ein paar Spaßbacken". Frechheit.

Bevor die letzten Gruppenspiele über die Bühne gingen machte man sich schließlich wieder auf in alle Himmelsrichtungen. Das die Jugendkicker des LR Ahlen, sorry RW Ahlen im Finale über den Fohlennachwuchs triumphierten soll hier nur noch am Rande erwähnt werden. Interessierte unsereins eigentlich auch gar nicht mehr. Der Spaßfaktor war in unseren Reihen an diesem Tag auf jeden Fall gegeben und zum krönenden Abschluss gab`s vor dem Mannschaftsbus noch ein gemeinsames Stelldichein mit Mannschaft, Betreuern und ..................uns.