Schöne bunte Sportwelt
25.10.2008
Füchse Berlin : TBV Lemgo
O2 World - 14800 Zuschauer - offiziell ausverkauft
In Berlin gibt es seit dieser Saison eine neue Halle. Ein großer reicher Mobilfunkanbieter hat seinen Namen für den Koloss zwischen Ostbahnhof und Warschauer Straße gerne zur Verfügung gestellt. Damit sich der Bau auch lohnt, müssen dort auch diverse Veranstaltungen stattfinden, die eine Menge Leute anziehen. Aus diesem Grund lockt der Hallenbetreiber die hiesigen großen Mannschaften aus den Sportarten Eishockey, Basketball und Handball mit Mietnachlässen.
Da meine bessere Hälfte bei einem der Sponsoren der Füchse arbeitet, gab es erst einmal ein fettes Kontingent für die Mitarbeiter. Sie, clever wie sie ist, gleich mal 2x2 Karten abgegriffen und so kamen Thomas und Henry in den Genuss das Spiel aus Block 407 zu sehen und Kathrin und ich verfolgten das Spiel aus Block 417 heraus. Wer jetzt denkt, Block 400 irgendwas, dass muss aber fett sein, der denkt richtig. Die Halle ist groß, hoch und weitläufig. Laut und bunt ebenso, aber dazu später mehr.
Zunächst betraten wir das neue Prestigeobjekt Berlins über einen eigens für die Kunden des großen, reichen Mobilfunkanbieters eingerichteten Eingang. Lange stehen? Ist nicht. Henry und ich gehören zu den "Guten" und somit unsere Freunde auch. Das 0,3 l Freibier gab es dann allerdings nur für uns beide. Drinnen gings dann mit der Rolltreppe in die 2. Etage - von dort kommt man in die unteren Ränge oder auf den Raucher-Balkon. Mit der nächsten Rolltreppe gelangt man in die 4. Etage und zu den Eingängen der oberen Ränge. Wer sich nun fragt, was ist denn mit der 3. Etage? Nun, da gelangt man scheinbar nur mit dem Fahrstuhl, der aber von einem Ordner versperrt wird oder über die Fluchttreppe hin. Denn in der 3. Etage befinden sich die Business-Logen. Die unteren Ränge gehen einmal komplett um das Spielfeld, die Business-Sitze und der Oberrang begrenzen ds Spielfeld nur auf 3 Seiten. Auf der Südseite ist ein riesiger Catering-Bereich eingerichtet für Leute, die sich für wichtig halten oder kurz: VIP.
Von meinem Sitz auf Höhe der 7-Meter-Linie in der drittobersten Reihe konnte ich den schräg gegenüberliegenden unteren Block aufgrund der 8-eckigen Video-Oktaeder(?)-Konstruktion nicht sehen. Übrigens: wer keine Lust hat sich das Geschehen unten anzugucken, der kann auch auf die Übertragung auf der Videowand starren. Über die Sinnhaftigkeit kann sich jeder selbst seine Gedanken machen. Zum Auftakt des Spiels gab es erst einmal eine Rauch-, Pyro- und Lasershow, für die konsumfreudige Masse. Ich muss aber gestehen, es hat mir irgendwie gefallen. Allerdings wurden dadurch meine Erwartungen an eine tolle Stimmung nur noch erhöht und konnten nicht erfüllt werden.
Das Spiel selber ist schnell erzählt. Nach 5 Minuten führte der Favorit aus Lemgo bereits 6:0 und ließ sich diese Führung auch nicht mehr nehmen. Die Trefferquote der Füchse war an diesem Tag aber auch einfach zu schwach. In der Halbzeit musste ich dann fluchtartig meinen Platz verlassen, da unten auf dem Spielfeld BAP (was hat diese Kölner Gauklertruppe in Berlin verloren?) anfing zu spielen und mein Körper nach Gerstensaft dürstete. Aber bei Preisen von 3,60 für 0,4 l Hasseröder und 3,80 für die gleiche Größe Becks kann man sich nicht wirklich besaufen. Auch vollfressen ist nicht drin bei 2,50 für nen lumpigen Muffin oder einen Hotdog. Die Bratwurst gibt es übrigens für 2,80 mit nem bröseligen Brötchen. Ganz ganz großes Kino hier. Also gings nach einem kleinen Spaziergang wieder zurück zu dem Platz der auf meiner Karte vermerkt war, um dem Treiben vom Rande aus weiter zu zu schauen. Henry und Thomas meinten nach dem Spiel, dass sie ein ähnliches Gefühl hatten. Man ist zwar dabei, aber nicht wirklich mittendrin. Ganz merkwürdige Sache.
Bedingt durch die große Halle, das teure Bier oder durch das schlechte Spiel der eigenen Mannschaft kam nie wirklich richtig gute Stimmung auf, außer bei den rund 50 Lemgoern in meinem Block, die unablässig Party machten. Einen richtigen Fanblock wie in der Max-Schmeling-Halle gab es bei der Premiere der Füchse in der Sauerstoff-Welt auch nicht. Trotz offiziell ausverkauftem Haus - es waren eindeutig nicht alle Plätze besetzt - spielen die Füchse vorerst wieder in ihrem viel gemütlicheren Fuchsbau, Schmeling-Halle, wo mannicht permanent von einer flimmernden Werbebande über den Logen genervt wird.
Fazit: Große bunte Konsumwelt, du hast einen weiteren Tempel bekommen. Man kann sich ihn mal angucken, da architektonisch gelungen, aber bei dem ganzen Kommerz, bleibt der Sport auf der Strecke.
Füchse Berlin : TBV Lemgo
O2 World - 14800 Zuschauer - offiziell ausverkauft

Da meine bessere Hälfte bei einem der Sponsoren der Füchse arbeitet, gab es erst einmal ein fettes Kontingent für die Mitarbeiter. Sie, clever wie sie ist, gleich mal 2x2 Karten abgegriffen und so kamen Thomas und Henry in den Genuss das Spiel aus Block 407 zu sehen und Kathrin und ich verfolgten das Spiel aus Block 417 heraus. Wer jetzt denkt, Block 400 irgendwas, dass muss aber fett sein, der denkt richtig. Die Halle ist groß, hoch und weitläufig. Laut und bunt ebenso, aber dazu später mehr.
Zunächst betraten wir das neue Prestigeobjekt Berlins über einen eigens für die Kunden des großen, reichen Mobilfunkanbieters eingerichteten Eingang. Lange stehen? Ist nicht. Henry und ich gehören zu den "Guten" und somit unsere Freunde auch. Das 0,3 l Freibier gab es dann allerdings nur für uns beide. Drinnen gings dann mit der Rolltreppe in die 2. Etage - von dort kommt man in die unteren Ränge oder auf den Raucher-Balkon. Mit der nächsten Rolltreppe gelangt man in die 4. Etage und zu den Eingängen der oberen Ränge. Wer sich nun fragt, was ist denn mit der 3. Etage? Nun, da gelangt man scheinbar nur mit dem Fahrstuhl, der aber von einem Ordner versperrt wird oder über die Fluchttreppe hin. Denn in der 3. Etage befinden sich die Business-Logen. Die unteren Ränge gehen einmal komplett um das Spielfeld, die Business-Sitze und der Oberrang begrenzen ds Spielfeld nur auf 3 Seiten. Auf der Südseite ist ein riesiger Catering-Bereich eingerichtet für Leute, die sich für wichtig halten oder kurz: VIP.

Das Spiel selber ist schnell erzählt. Nach 5 Minuten führte der Favorit aus Lemgo bereits 6:0 und ließ sich diese Führung auch nicht mehr nehmen. Die Trefferquote der Füchse war an diesem Tag aber auch einfach zu schwach. In der Halbzeit musste ich dann fluchtartig meinen Platz verlassen, da unten auf dem Spielfeld BAP (was hat diese Kölner Gauklertruppe in Berlin verloren?) anfing zu spielen und mein Körper nach Gerstensaft dürstete. Aber bei Preisen von 3,60 für 0,4 l Hasseröder und 3,80 für die gleiche Größe Becks kann man sich nicht wirklich besaufen. Auch vollfressen ist nicht drin bei 2,50 für nen lumpigen Muffin oder einen Hotdog. Die Bratwurst gibt es übrigens für 2,80 mit nem bröseligen Brötchen. Ganz ganz großes Kino hier. Also gings nach einem kleinen Spaziergang wieder zurück zu dem Platz der auf meiner Karte vermerkt war, um dem Treiben vom Rande aus weiter zu zu schauen. Henry und Thomas meinten nach dem Spiel, dass sie ein ähnliches Gefühl hatten. Man ist zwar dabei, aber nicht wirklich mittendrin. Ganz merkwürdige Sache.
Bedingt durch die große Halle, das teure Bier oder durch das schlechte Spiel der eigenen Mannschaft kam nie wirklich richtig gute Stimmung auf, außer bei den rund 50 Lemgoern in meinem Block, die unablässig Party machten. Einen richtigen Fanblock wie in der Max-Schmeling-Halle gab es bei der Premiere der Füchse in der Sauerstoff-Welt auch nicht. Trotz offiziell ausverkauftem Haus - es waren eindeutig nicht alle Plätze besetzt - spielen die Füchse vorerst wieder in ihrem viel gemütlicheren Fuchsbau, Schmeling-Halle, wo mannicht permanent von einer flimmernden Werbebande über den Logen genervt wird.

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