
Also ab zur Spielwiese, dem Jadestadion. Für mich ein neuer Ground, für meine Schwester das erste mal überhaupt bei einem höherklassigen Fußballspiel dabei.
Im Jadestadion dann völlige Bewegungs-freiheit, verständlich bei schlußendlich 466 Zuschauern. Für meine Schwester gab es dann auch schon die erste Lektion in Sachen clevere Fußballfans: Stehplatz für 8 Euro kaufen und sich anschließend ungeniert auf der Gegentribüne einen gemütlichen Sitzplatz aussuchen. Da zu Spielbeginn Stadionwurst und Grill immer noch keine harmonische Einheit gebildet hatten, hieß es erstmal das Geschehen auf dem Platz verfolgen.0:1, 0:2, 0:3, 0:4, alles in der 2. Halbzeit. Der SV Wilhelmshaven vergibt alle Chancen kläglich, der FC Oberneuland nutzt alle 4 Chancen. Somit gab es nach Abpfiff Grund zum Jubeln nur für die 3 Gäste aus der Bremer Vorstadt. Der SVW-Anhang konterte derweil mit "Wir steigen trotzdem auf" und wir beide kamen doch noch in den Genuss einer Wurst vom Grill.
03.05.08 OL Nord, VfL Osnabrück/II. - VfB Oldenburg 2:0
Ein glückliches Händchen der Verbandsoberen ließen diese Begegnung kurzfristig im Stadion an der Bremer Brücke stattfinden. Spielt die 2. Mannschaft von Osnabrück normalerweise im Stadion Klushügel, war diesmal das Stadion der 1. Mannschaft Austragungsort dieser Oberligabegegnung. Für mich natürlich ein Glücksfall. Nachdem man in der Innenstadt von Osnabrück ein wenig den einheimischen Einzelhandel angekurbelt hatte, wurde anschließend der asiatische Stadtflitzer elegant und kostengünstig in Stadionnähe eingeparkt. Für Einheimische und neutrale Fußballinteressierte hieß es auf der Haupttribüne Platz nehmen.

Das Stadion selbst eine sehr enge, reine Fußballarena mit bester Sicht von allen Plätzen. Den Gästeblock auf der Hintertortribüne bevölkerten dann gut 350 Oldenburger, die über das ganze Spiel gesehen den akustischen Part leicht und locker für sich entscheiden konnten. Die restlichen der insgesamt 619 anwesenden Zuschauer hatten dafür mehr Freude am Spielgeschehen, denn die Osnabrücker besiegten völlig ideenlos agierende Oldenburger mit einem ungefährdeten 2:0. Im Stadion dann auch keine erwähnenswerten Vorkommnisse, waren schließlich für die Sicherheit aller ja auch rund 90 Grüne auf der Haupttribüne platziert. Auch meine Schwester konnte über diese Sinnhaftigkeit bei einem 4.Liga-Kick nur mit Unverständnis den Kopf schütteln. Apropos Stadion. Die Gegengerade wurde mittlerweile abgerissen und wird derzeit als überdachte Variante neu hochgezogen, das Stadion heißt dank eines örtlichen Telefonunternehmens mittlerweile nun auch XY-Arena und das wichtigste zum Schluss: In der nächsten Saison ist der FC Hansa hier zu Gast. Es lohnt sich vorbei zu schauen.
04.05.08 BOL Weser/Ems, TuS BW Lohne - SpVgg Aurich 1:1
Nach ausgiebiger Frühstücksrunde und einer ausgiebigen Runde um den Block mit dem Fiffi meiner Schwester stand an diesem Nachmittag ein entspannter Besuch dieser 6.Liga Begegnung auf dem Programmzettel. Spielort sollte dafür das nahe gelegene Heinz-Dettmer-Stadion in Lohne sein.

Die Überraschung des Tages schon am Einlass. Während ich für`n 5èr eine Eintrittskarte mit Vereinslogo-, Stadionname- und Saisonaufdruck mein Eigen nennen konnte, kam meine Schwester für lau rein, denn Frauen haben hier grundsätzlich freien Eintritt. Das gesparte Geld wurde selbstverständlich umgehend in Flaschenbier für 1,50 pro Nase investiert. Das Stadion dann aber doch eher im Stile einer Mehrzwecksportanlage, immerhin mit einer schicken überdachten Sitzplatztribüne auf der sicherlich gut 600 Zuschauer Platz finden würden. Ja wenn, aber leider hatten sich zum Ende der Rückrunde in der Bezirksoberliga Weser/Ems lediglich 142 handgezählte Neugierige bei hochsommerlichen Temperaturen auf den Rängen eingefunden. Auch nicht verwunderlich, das sich das Geschehen auf dem Geläuf dem Wetter anpasste und ein lauer Sommerkick leistungsgerecht mit 1:1 endete. Da hieß es doch für uns beide nach Abpfiff schnell nach Hause und den Grill angeworfen. Beim Grillgut trennten sich meine Schwester und ich dann ebenfalls leistungsgerecht mit 3:3, der Fiffi ging allerdings überraschenderweise leer aus.
06.05.08 1.Bundesliga, Hannover 96 - FC Hansa Rostock 3:0
Diesmal ging es mit dem asiatischen Stadtflitzer in die niedersächsische Landeshauptstadt. Am Nachmittag konnte man sich geradeso noch dem Kaufrausch in der Fußgängerzone entziehen und schlenderte anschließend lieber entspannt am Maschsee entlang. Nachdem auch die Reisecrew aus HRO/Roggentin in Hannover eintraf ging es auch schon hinein ins Stadion. Doch halt auch diese Spielwiese hießt ja mittlerweile XY-Arena. Für mich war es an diesem Tage auch irgendwie eine neuerliche Premiere, da der Sportstätte in der Vergangenheit ein Komplettumbau verpasst wurde. Mein letzter Besuch an dieser Stelle lag auch schon gut 8 Jahre zurück, damals anno 2000 gab es im DFB-Pokal eine 2:1 Niederlage für den FC Hansa. Damals hieß es hier noch Niedersachsen-Stadion. Damals kostete eine Eintrittskarte für den Stehbereich der Gäste auch 13 Euro, ach nein da waren es noch 13 DM. Und auch wie damals verließ der FC Hansa den Platz als Verlierer. Das heutige 0:3 überraschte keinen wirklich, höchstens die kühnen Optimisten, die immer noch nicht realisieren wollten, dass die Reiseziele der Hanse-Kogge in der nächsten Saison wieder in der 2. Bundesliga zu finden sein werden. Dafür konnteauf den Rängen die volle Punktzahl für Hansa eingefahren werden. Voller Gästeblock, geschlossener und abwechslungsreicher Support das ganze Spiel über, inklusive sehenswerten Fahnenmeer zu Spielbeginn und gekonnt in Szene gesetzter Entsorgung von pyrotechnischen Artikeln. A.F.D.F.C.H. Selbst meine Schwester als quasi Neu-Stadiongänger war hinterher begeistert von soviel Leidenschaft und Enthusiasmus der Hansa-Fans.
07.05.08 Regionalliga Nord, BSV Kickers Emden - Fortuna Düsseldorf 1:2
Bevor es an diesem Tage ins nordwestlichste Stadion der Republik gehen sollte, war vorab noch etwas Kultur angesagt. Ein langgehegter persönlicher Wunsch, die Besichtigung der Papenburger Meyer-Werft, sollte endlich einmal realisiert werden. Doch eine katastrophale Ausschilderung der Wegstrecke und vor allem endloses LKW-Schneckenrennen auf den nordwestlichen Bundesstraßen ließen am Mittwochnachmittag diesen Wunsch leider weiterhin Wunsch bleiben lassen. Beim nächsten Versuch muss also noch mehr Zeit eingeplant werden, denn die holländischen Mautpreller hatte keiner von uns beiden auf der Rechnung. Daher ging es nach kurzem Stopp bei Tank und Rast und Pipibox schnurstracks weiter nach Emden. In Emden selbst dann noch einen kurzen Blick in die Fußgängerzone geworfen, und siehe da, die Innenstadtkneipen waren alle belegt mit Altbierliebhabern aus dem Rheinland. Ohne lästige Bewachung durch den Schutzmann. Passiert ist selbstverständlich auch nichts. Der gemeine Hansa-Fan sieht dagegen bei Auswärtsfahrten vor dem Spiel meistens nur die Bahnhofskneipe.

Im Stadion dann anschließend auch überraschend viele Reiselustige aus dem Rheinland für einen Mittwochabend-Kick. Letztlich werden es gut 800 Gäste gewesen sein, die die 2 geteilte Hintertortribüne in Beschlag nahmen. Supporttechnisch ist Masse jedoch nicht gleich Klasse und so waren nur rund 100/150 rot-weiße aktiv um Stimmung im Stadion bemüht. Dies reichte aber an diesem Abend völlig aus, um den Sieg auf den Rängen locker einzufahren. Den vom Rest der insgesamt 4.350 Anwesenden war außer zaghaften Versuchen zu Spielbeginn nichts weiter zu vernehmen. Und der Spielverlauf hatte dann sein übriges dazu beigetragen, das das Embdena-Stadion sicherlich nicht als "Hölle des Nordens" in Erinnerung bleiben wird. Die heimische Elf führte zwar seit der 43. min mit 1:0, doch die Düsseldorfer Kicker konnten die heutige Wasserballschlacht in der 2. Halbzeit noch völlig verdient in ein 1:2 Endergebnis drehen. Die Platzwässerung vor dem Spiel und in der Pause hatte sich für Emden somit als Eigentor erwiesen. In Erinnerung bleibt mir da dann eher doch ein enges, gemütliches Fußballstadion in dem eine kühle Nordseebrise über die Ränge zieht und die Tatsache, das hier auch nach Abpfiff noch lecker, lecker Fischbrötchen in den hungrigen Magen wandern können.
10.05.08 1.Bundesliga, FC Hansa Rostock - Bayer Leverkusen 1:2 Ja dem guten Ostseestadion wurde auf meiner Fußballreise natürlich auch mal wieder ein Besuch abgestattet. Am frühen Samstagmorgen mit der Bahn von Perleberg aus in die Hansestadt / vor dem Spiel gemütliche Bierrunde in Stadionnähe mit dem NB-Mob / am Ostseestadion eine Einladung einer 150 kg Maschine aus dem Rheinland auf Kung-Fu-Fighting nach Spielende / in 27a regierte der Stimmungsboykott / auf dem Rasen mal wieder eine Heimniederlage / die 1. Bundesliga damit endgültig passe / nach dem Spiel Sonderzug gucken am Rostocker Bahnhof / entspannter Abend an der Mole in Warnemünde / ein oder zwei kühle blonde in der Fischerklause / gegen nachts um drei noch eine kleine Clubtour mit Mö / gegen sechs in der früh mit Mö und Lene auf zum Rostocker Fährhafen.
11.05.08 Allsvenskan, Trelleborgs FF - Helsingborgs FF 1:3
Am frühen Sonntag-morgen startete für mich und meine 4 Mitstreiter der Tagesausflug vom Rostocker Fährhafen aus Richtung Skandinavien. Mit Scandlines ging es für rund 40 Euro pro Nase über die Ostsee nach Trelleborg und abends irgendwann wieder zurück. Nach kurzer Schiffsbesichtigung wurde das Sonnendeck samt Liegestuhl klargemacht, Mö und Boscheck machten derweil die erste Stiege Büxenbier für`n 10èr im Duty-free-Shop klar. Das Büxenbier fließt in Strömen, der Planet brennt, der Ostseewind bläst um die Ohren - welch relaxter Start in einen Sonntag. Zwischendurch gibt der Mö die Feuchtgebiete zum Besten, der Knollo gibt sich seinem Creme-Likör hin, die kleene Lene gibt sich der Augenpflege hin und ich genieße die unendliche Weite der Ostsee. Gegen halb zwei heißt es Land in Sicht und kurz darauf betreten wir auch schon das Schwedische Festland. Ein kurzer Blick auf den Stadtplan, ein kurzer Blick ins große gelbe M, eine kurze unfreiwillige Abkühlung auf dem Marktplatz und ein kurzer Weg zum Stadion Vangavallen. Für umgerechnet 16 Euro ging es dann rein in die gute Stube. Die Mitstreiter machten es sich auf einem schattigen Plätzchen gemütlich und ich ging erstmal auf Fotosafari im Stadioninneren, erweiterte meine Fußballwimpelsammlung und machte anschließend den Wurst und Pils Test.

Das Stadion Vangavallen machte auf mich dabei eher einen nüchternen Eindruck, einzig die überdachte Haupttribüne war ein echter Hingucker. Der Rest des Rund`s mit einer flachen, überdachten Sitzplatz-tribüne und den beiden Hintertortribünen als Stahlrohrvariante erinnerten mich ein wenig an den Fürther Rohnhof. Immerhin sollten hier offiziell 10.000 Zuschauer Platz finden. Soviel waren es bei diesem Spiel aber bei weitem nicht, lediglich 3.279 Fußballinteressierte hatten Einlass begehrt, darunter gut 300 unentwegte aus Helsingborg. Vielleicht lag die niedrige Besucherzahl aber auch an den 50Kr Topzuschlag für dieses Lokalderby. Das eigentliche Spiel dafür sehr sehenswert in dem der Gast schon in der 4. min durch einen Kopfball von Hendrik Larsson in Führung ging. Doch schon 2 min später folgte durch einen Schuss ins Dreiangel der Ausgleich. Mit einem 1:2 ging es anschließend in die Pause. In der 2. Spielrunde vergaben die Trelleborger Spieler dann reihenweise Torchancen und in der 73. min machte abermals Hendrik Larsson mit einem verwandelten Elfmeter den Sack zu. Der Support im Rund eher durchschnittlich, von Trelleborg gar nichts, Helsingborg mit ca. 200 aktiven recht ordentlich. Nach dem Spiel schlenderte man wieder entspannt durch die City in Richtung Hafen und wartete dort auf die Dinge die da kommen. Modische Entgleisungen von Rentnerreisegruppen. Ankommende Reisende bepackt mit Stiegenweise Büxenbier. Lektor Mö gibt die Feuchtgebiete Teil 2 zum Besten. Kostenlose Rundfahrt über das Hafengelände vor der Einschiffung. Nach einer kleinen Stärkung im Schiffsbistro wurde sich es anschließend wieder mit einer neuen Stiege Büxenbier auf dem Schiffsdeck bequem gemacht. Doch nach dem 3 / 4 Pils war auch mein Tank ordentlich gefüllt und so hieß es endlich mal die Augen schließen, bis man gegen 6 in der Früh wieder die Rostocker Hansestadt erreichte. Der Mö, der Boschek, der Knollo und die kleene Lene verabschiedeten sich in heimatliche Gefilde und für mich ging das Fußballabenteuer weiter.
12.05.08 OL Nord, Holstein Kiel - FC Oberneuland 1:1Diesmal hieß das Ziel Holstein-Stadion in Kiel. In Bützow traf ich auf meine heutigen Mitstreiter Achim und Toni und weiter ging es mit DB Regio Richtung Kieler Förde. Mit neuem Stadtplan in der Tasche dann mit dem Bus gleich weiter vom Kieler Bahnhof zum Objekt der Begierde. Von außen sah das Stadion schon mal sehr ansprechend aus, schöne verklinkerte Haupttribüne mit angeschlossener Sportsbar.

Im Inneren des Holstein-Stadions würde dann jedoch der Begriff zweckmäßig die treffendere Bezeichnung finden. Stahlrohr-konstruktion auf der Hintertor- und Gegentribüne, eine mit Gras bewachsene und wohl auch teilweise gesperrte Gästekurve. Die Tore des Tages zum 1:1 fallen bereits in der 1. Halbzeit. Während anschließend in der 2. Halbzeit der Sommerkick dem Schlusspfiff entgegen plätschert, begebe ich mich noch auf Fotosafari. Die 1.933 anwesenden Zuschauer verfolgen weiterhin das Rasenspiel. Die rund 100 Ultras geben eingeschlossenen Support ab, hauen uns damit aber nicht vom Hocker. Ja und während die Möwen auch nach Abpfiff noch ihre Runden über dem Holstein-Stadion drehen, machen wir drei uns schnellen Schrittes Richtung Bahnhof auf und erreichen DB Regio in einem wahren Fotofinish. Am Lübecker Bahnhof galt es dann noch mal alle Kräfte mobilisieren für 3 Minuten = 3 Bier. Nach einem letzten Umstieg in Bad Kleinen ließen sich Achim und Toni vermutlich Pils und BoWu im OLA schmecken und ich trudelte gegen halb elf wieder bei meinen Eltern ein.
14.05.08 Pokalfinale Sachsen-Anhalt, FC Magdeburg - Hallescher FC 0:0/3:4 n.E.
Das neue Stadion des FC Magdeburg stand schon länger auf meinem Programmzettel. Da kam die Spielbegegnung unter der Woche gegen den Halleschen FC gerade recht. Problematisch sollte sich jedoch die Eintrittskartensituation im Vorfeld erweisen. Auf der Homepage war zu lesen, dass es Tickets nur vor Ort in Magdeburg zu kaufen gäbe. Einen Tag vor dem Termin des Landespokalfinales, dann die Info, das keine Stadionkassen geöffnet sein werden. Ich blieb hartnäckig und versuchte derweil trotzdem mein Glück und machte mich auf den Weg nach Magdeburg und dann zum Ernst-Grube-Stadion, sorry heißt nach dem Komplettumbau an gleicher Stelle jetzt ja städtisches Stadion Magdeburg. Und siehe da das Glück meinte es an diesem tage gut mit mir, ein einziges Kassenhäuschen hinter der Haupttribüne hatte doch geöffnet. Kartenerwerb jedoch nur mit Vorlage des Perso und nur für Haupt- und Gegentribüne unter dem kritischen Blick der Staatsmacht möglich. Mir war es egal und so ging es für stolze 17 Euro auf die Gegentribüne. Das Stadion hat sich seit dem Neubau gewaltig gewandelt. War es früher doch eine recht weitläufige Anlage, in dem selten ohrenbetäubende Stimmung aufkam und einziges Highlight das Marathontor war, ist nun eine feine Fußballarena entstanden. Man ist nah am Spielgeschehen dran, hat eigentlich von überall aus eine gute Sicht und es kann nun auch mal durchaus richtig laut werden. Insbesondere wenn das lang gezogene "F C Magdeburg, wir sind die größten der Welt..." ertönt.

Der akustische Support sowohl auf FCM-Seite, als auch von HFC-Seite inkl. LOK sehr beeindruckend, man spürte dass es ein Derby war und viel auf dem Spiel stand. Den optischen Part entschied jedoch klar Halle für sich. Zu Beginn der 2. Halbzeit wurde eine riesige Choreo mittig im Gästeblock präsentiert, in der zum Schluss ein Hallenser den Pokal in den Himmel regt, während der Magdeburger am Boden kümmert, das ganze untermalt mit dem Spruchband "Werdet Helden". Respekt!
Den spielerischen Part wollte konnte keiner so richtig für sich entscheiden und so musste ein Elfmeterschießen über den Pokalsieger 2008 entscheiden. Der HFC gewann glücklich das Lotterieschießen mit 4:3, die gut 3.000 Rot-Weißen waren Feuer und Flamme und die restlichen rund 11.000 Blau-Weißen verließen fluchtartig die Sportstätte. Zaghafte Versuche eventueller sportlicher Vergleiche auf dem Weg zwischen Stadion und nahe liegender Straßenbahnhaltestelle wurden von Team Grün rigoros im Keim erstickt und mein Versuch noch vor dem Morgengrauen im Bett zu sein scheiterte am Nachtfahrverbot von DB Regio.
16.05.08 OL N/O Nord, TeBe Berlin - Lichterfelder SC 2:1
Endlich sollte auch ich einmal in den Genuss des Berliner Mommsenstadions kommen. Ein Fußballstadion vom alten Schlag mit so manchem architektonischen Hingucker. Mir sind da vor allem die ungewöhnlichen Wendelaufgänge links und rechts der Haupttribüne ins Auge gestochen. Auch die Haupttribüne selbst ist ungewöhnlich weit vom Spielfeld weggezogen. Ansonsten eine recht ordentlich gepflegte Mehrzwecksportanlage für eigentlich 15.000 Zuschauer. So viele waren an diesem Abend aber längst nicht erschienen, bei 270 war diesmal Schluss mit Zählen für den Kartenabreißer am Einlass. Stimmung wollte an diesem Abend im weitläufigen Rund ebenfalls nicht so richtig aufkommen.

Achim und ich frönten da doch lieber derweil Speis und Trank, konnten in der Halbzeitpause einen Blick ins Katakomben ergattern, bei einem rüstigen Frührentner Pins / Wimpel / Stadionhefte diverser alter EC-Spiel bewundern und einen Grottenkick verfolgen, der mit dem Endergebnis 2:1 für TeBe sicher nicht lange in Erinnerung bleiben wird. Da erinnere ich mich doch nachhaltig eher an den anschließenden Abend mit Fußballfilmen und Pils auf Achims Sofa und an eine überraschend kalte anatolische Abendspeise.
17.05.08 1.Bundesliga, VfL Bochum - FC Hansa Rostock 1:2
Auf der letzten Etappe meiner Fußballreise durch den Norden der Republik ging es zum Abschluss noch ins Bochumer Ruhrstadion. Für mich wurde es mal wieder Zeit diese Ziel anzusteuern, datierte mein letzter Besuch im Ruhrstadion doch noch von jenem 2:3 Krimi anno 29.05.1999. Doch irgendwie fehlen mir im Nachhinein zum Spiel anno 2008 die Worte. Immerhin konnten in diesem Schmuckkästchen der dritte Hansa-Auswärtssieg der Saison bejubelt werden. Immerhin war der Support der gut 7.000/8.000 Hansa-Fans auch diesmal erstligareif und man verabschiedete sich mit Abstand aus der 1. Liga. In der Saison 2008/2009 geht es für Hansa wieder auf größtenteils Spielwiesen, fernab von dem Multifunktional-XY-Arenen-Einheitsbrei. Ein Wechsel der Spielklasse bringt auf gewisse Weise auch positive Dinge mit sich. Also auf zu neuen Ufern und lasst uns die Fußballstadien dieser Welt erobern.
